Heilbronner Stimme, 12. April 2006, von Martin Nied:
Flotte Weisen von klassisch bis modern
Das ist neu: Erstmals tritt ein Jugendblasorchester beim Frühjahrskonzert der Musikvereinigung Böckingen auf. Gleichzeitig ist es der erste öffentliche Auftritt der 18 Nachwuchsmusiker, die erst seit Jahresbeginn zusammen musizieren. „Bei den Böckinger Musikvereinigung hat sich also einiges getan“, freut sich Erster Vorsitzender Jürgen Heilmann nicht ohne Stolz.
Doch zunächst sind erst einmal die rund 200 Gäste dran, die sich das auch dieses Jahr das Frühjahrskonzert nicht entgehen lassen wollen. Dafür haben Jugendblasorchester und das Blasorchester viel Zeit investiert und kräftig geübt. Dirigentin Annette Burkhardt hat für ihre Jugendlichen mit der Erdferkelparade, mit Barocco und Hey Jude drei gefällige Stücke ausgesucht, die Musikanten wie Publikum gleichermaßen Spaß machen und entsprechend mit viel Beifall honoriert werden.
Geehrte bei der Musikvereinigung (von links): Matthias Arndt (für 10 Jahre), Charlie Hesser (60), Renate Arndt (10), Ralf Erbe (30), Frank Heilmann (30), Siegfried Heilmann (40). (Foto: Martin Nied) |
Mit einem etwas zu
hektischen St. Louis Blues beginnt das Orchester der Erwachsenen. Doch nach der
Ehrung von sechs lang gedienten Musikern geht es in maßvollem Tempo weiter. Die
Bläserinnen und Bläser präsentieren unter ihrem Dirigenten Rozmurat Arnakuliyev
ein buntes, musikalisches Programm von klassisch bis modern. Wobei der
Schwerpunkt heuer auf Musical- und Filmmelodien liegt. So gibt es ein
Wiederhören mit „Fanfare and Flourishes“, besser vom Fernsehen her bekannt als
die Eurovisionsmelodie, mit Weisen aus der West Side Story sowie mit dem fünften
und sechsten ungarischem Tanz von Johannes Brahms. Der erste Teil des Konzerts
endet mit dem Stück "Caucho", dessen Solopart an der Posaune Jürgen Heilmann
übernommen hat.
Nach der Pause geht es zunächst mit „ Zirkusluft“ weiter. Anschließend stehen
Melodien aus Filmen wie Exodus, Goldfinger, Spiel mir das Lied
vom Tod oder Raumpatrouille sowie aus Krimis wie Stahlnetz,
77 Sunsetstrip oder Kommissar Maigret auf dem Programm, das mit der
Filmmusik aus Findet Nemo und brausendem Beifall nebst Zugabe endet.
Das musikalische Niveau des Blasorchesters hat sich im Vergleich zum vergangenen
Jahr hörbar gesteigert. Der Sound ist voller. Die einzelnen Abteilungen führen
ein selbstbewusstes Eigenleben, ohne sich gegenseitig zu behindern. Im
Gegenteil: der Klangkörper als Ganzes hat deutlich an Profil gewonnen. Das kommt
nicht von ungefähr. Denn die Musikvereinigung hat im vergangenen Herbst eine
Kooperation mit dem Musikverein Neckargartach beschlossen und wird seither
insbesondere bei den Holzblasinstrumenten verstärkt. Auch das
Jugendblasorchester wurde durch diese Kooperation möglich.